Rüdiger Klebeck: Kunst mit Baumberger Materialien

Seit 1992 ist der gebürtige Kamener und ehemalige Sozialarbeiter nun Billerbecker. Erst wohnte er im alten Archidiakonat, nun hat er seine „Billerbecker Skulpturen Insel“ in der Nikolausstraße aufgebaut. Seit einigen Wochen können jedoch alle Bürger und Gäste der Stadt Billerbeck seine Arbeit bewundern, ohne sich zu ihm begeben zu müssen.

Denn sein „Tanz auf dem Vulkan“ ist Teil der Aktion „ZEIT-Umstellung“ in der Kirche St. Johann. „Diese Skulptur mit ihrer Beschaffenheit, der gesellschaftsrelevanten Aussage und dem Interpretationsspielraum hat uns direkt angesprochen“, so Propst Hans-Bernd Serries auf die Frage, wieso die Skulptur in die Aktion in St. Johann integriert wurde.

 

Dort steht sie nun unter der Marienfigur in der Mitte des komplett ausgeräumten Mittelschiffes und begeistert seitdem die Besucher. Denn die Skulptur entstand aus einem einzigen, weitgehend ausgehöhltem Stammstück eines Wacholderbaums und schindet allein mit ihrer Größe von 131 Zentimetern schon Eindruck. Durch den Sockel, auf dem sie steht, erreicht das Kunstwerk eine Gesamthöhe von beinahe 2 Metern. Doch wer ist der Künstler hinter der Skulptur und was möchte das Kunstwerk als Botschaft transportieren? 

Dafür ist es notwendig, die Arbeiten von Rüdiger Klebeck genauer zu betrachten. Eine seiner Eigenarten, die ihn unverwechselbar machen, ist nämlich die Besinnung auf heimische Materialien und Formen der Natur. So arbeitet der Billerbecker Künstler am liebsten mit Baumberger Sandstein. Nicht nur in der Architektur des Münsterlandes, zum Beispiel auch in den Billerbecker Kirchen, bekannt und beliebt, sondern auch überregional als Material in de Bildhauerei. Weitere Materialien, die dann in seiner Werkstatt in Unikate verwandelt werden, findet Rüdiger Klebeck in der Natur. „Die Natur schenkt uns so viele Formen und Farben, dass es als Künstler leichtfällt, sich darauf von den Emotionen und der Kreativität leiten zu lassen und so ein Kunstwerk zu formen.“ Auch aktuelle politische Themen und gesellschaftliche Relevanzen verarbeitet Rüdiger Klebeck in seinen Kunstwerken. Doch was soll der „Tanz auf dem Vulkan“ nun ausdrücken, den die Besucher noch bis zum 22. November in St. Johann bewundern dürfen?

 

„Der Mensch hat sich die Erde untertan gemacht, sich dabei, zumindest in den vom Wohlstand geprägten Gesellschaften, über alles andere gestellt. Zudem lassen sich immer mehr Menschen von Hass und Polarisierung leiten. Die Ausbeutung der Erde und das immer schwerer werdende gesellschaftliche Zusammenleben ergibt als Mischung einen echten Tanz auf dem Vulkan.“, so Rüdiger Klebeck. „Das Kunstwerk soll dazu animieren, zu handeln, zu retten und in den Dialog zu treten“. 

 

Dem schließen wir uns gerne an. Bis zum 22 November kann dies noch in St. Johann geschehen.