Alte Steine und historische Bauten – Highlights außerhalb von Billerbeck

Kapelle Aulendorf

Im Jahre 1746 fanden sich Anwohner der Bauerschaft Aulendorf auf dem „Hof Homoet“ zusammen, um über die Errichtung einer kleinen Kapelle zu beraten, da die Entfernung zu den umliegenden Ortschaften und somit zu den dortigen Kirchen sehr groß war. Eine entsprechende Bittschrift wurde nach dem Beschluss dem Bischof von Münster übersandt. Nach Erteilung der Genehmigung wurde im Jahre 1747 die erste Kapelle in Aulendorf errichtet. Im Jahre 1888 drohten die bischöflichen Behörden an, die Kapelle zu schließen, da sie sich in einem für Gottesdienste unwürdigen Zustand befand. Daraufhin wurde im Jahr 1889 mit dem Bau einer neuen Marienkapelle begonnen, der 1890 fertiggestellt und geweiht werden konnte. In der Ausstattung finden sich unter anderem eine Madonna auf der Mondsichel (eventuell noch aus dem 18. Jahrhundert), eine Antonius-Figur aus dem 19. Jahrhundert, eine Ludgerus-Figur aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts sowie eine eindrucksvolle, holzgeschnitzte Pietà aus dem 18./19. Jahrhundert. 

 

Benediktinerabtei Gerleve

Eindrucksvoll erhebt sich die wuchtig anmutende Benediktinerabtei Gerleve über das Tal des Honigbachs, wenige Kilometer außerhalb der Stadt Billerbeck. Im Jahre 1899 von der Erzabtei Beuron im Donautal gegründet, wurden in den Jahren 1901 und 1904 Abteikirche und Westflügel des Klosters nach Plänen von Wilhelm Rincklake erbaut - jener Baumeister, der wenige Jahre zuvor auch für den Bau des „Doms St. Ludgerus“ in Billerbeck verantwortlich zeichnete.

Der Grundstein wurde 1901 im nordwestlichen Vierungspfeiler gelegt. Am 10. Juni 1904, am Herz-Jesu-Fest, als die Kirche und der Westflügel des Klosters errichtet waren, nahm Maximilian Gereon Graf von Galen, Weihbischof von Münster, die vorläufige Weihe vor. Der Südflügel wurde 1911 und der Ostflügel schließlich 1960 bezogen.

1938 erhielt die Kirchenfront ihre markante, wuchtige, westwerkartige Form durch die Umgestaltung des Architekten Dominikus Böhm. Wie so viele Gebäude in Billerbeck und Umgebung, besteht auch die Fassade der 42 Meter hohen Türme aus Sandstein. Überraschenderweise handelt es sich hier allerdings um Ibbenbürener Sandstein - und nicht um den Sandstein aus den heimischen Baumbergen -, da der Ibbenbürener als wetterbeständiger galt. Böhm gelang es, den von Rincklake geprägten Stil und Charakter des Bauwerks zu bewahren, zugleich jedoch mit der kraftvollen Westfront ein markantes Wahrzeichen des Münsterlandes zu erschaffen.

Der Abtei angegliedert ist das Gäste- und Exerzitienhaus »Ludgeri-Rast« und die Jugendbildungsstätte »Haus St. Benedikt«.

 

Haus Runde 

Das Haus Runde ist ein typischer münsterländischer Gräftenhof. Die Hofstelle findet bereits im Jahre 1370 Erwähnung im Heberegister des Münsterschen Stifts St. Mauritz als Lehenshof. Die den Hof umgebende Gräfte ist heute wohl der älteste Teil der Anlage. Die Gebäude entstammen unterschiedlichen Epochen und sind immer wieder um- oder ausgebaut worden. Das Haupthaus zum Beispiel ist im Giebel mit 1869 datiert, im Kern jedoch wohl wesentlich älter. Das nördliche Torhaus trägt die Jahreszahl 1695. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gelangte der Hof in das Eigentum der Familie von Olfers, die den Hof auch heute noch bewohnt. Es dient heute unter anderem als Location für Hochzeiten und freie Trauungen sowie sonstige Familienfeiern.